Belgrad oder Novi Sad?

Serbien

Diese Frage ist inzwischen geklärt. Im April änderte der Serbische Tischtennis-Verband nach Turbulenzen und Neuwahlen den Austragungsort der nächsten EVC. Vom 15. bis 22. Juni 2025 wird statt Belgrad nun Novi Sad Gastgeber der TT-Europameisterschaft der Ü40er sein. Die Kulturhauptstadt Europas 2022 ist ein attraktives Reiseziel. Aber kann der Veranstalter bisherige organisatorische Defizite rechtzeitig beseitigen?

Seit 2016 starten wir mit unserem Team bei fast allen WMs und EMs der TT-Senioren. Nur Muscat/Oman 2023 ließen wir aus. Aktuell deutet sich an, dass wir in Novi Sad mit einem ähnlich komprimierten Team wie bei der EM 2023 in Norwegen an den Start gehen. Die diesjährige WM in Italien war vor einem Jahr um diese Zeit bereits mit über 6.000 Aktiven ausgebucht.

Aktuell liegt die Zahl der registrierten Aktiven für Novi Sad bei 1.015 sowie 149 Begleitpersonen. Natürlich dürfen wir keine Welt- mit einer Europameisterschaft verglichen und die WM in Rom 2024 war das größte Tischtennis-Event aller Zeiten. Auch die EM 2023 in Sandefjord hatte Probleme bei der Teilnehmerakquise. Dies lag aber eher am hochpreisigen Reiseland Norwegen, der nicht gerade zentralen Lage in Europa sowie gewöhnungsbedürftigen Jugendherbergsunterkünften im Oslofjord Center.

Späte Integration von Kartenzahlung

Die Zurückhaltung bei Registrierungen zur kommenden EM hat – zumindest aus meiner Sicht und Erfahrung – andere Gründe. So fehlte im Gegensatz zu früheren WMs und EMs in Rom vor ein paar Monaten ein serbischer Infostand, der für die EM warb. Weiterhin ist erst seit kurzem die Startgeldzahlung per Kreditkarte möglich, die auch ich bei allen Events der Vergangenheit nutzte.

Überweisungen nach Serbien als Nicht-EU-Land müssen mit einer Klausel versehen werden, die besagt, dass „alle Überweisungsgebühren vom Zahler übernommen werden (OUR-Klausel), damit EVENTS STSS den Nettobetrag von 180,- € pro Spieler und 60,- € pro Begleitperson erhält“. Auch diese Besonderheit hielt bisher viele inkl. mir von einer Registrierung ab und wir warteten auf die Möglichkeit der Kreditkartenzahlung.

Als Folge wurde die Deadline der Early-Bird-Startgebühr vom ursprünglich 31.10. auf den 30.11. bzw. inzwischen sogar auf den 31.12.2024 verschoben. Die EVC2025-Website ist gegenüber Events der Vorjahre nicht mehrsprachig (nur Englisch, mit wenigen Passagen zur bereits erwähnten Überweisung in GER/FRA/ESP) und einige Links meldeten sich mit „Oops! That page can’t be found“.

So auch – zumindest Anfang dieser Woche – der zur Liste aller registrierten Akteure und Begleitpersonen. Bis vor kurzem war dies eine vermutlich chronologisch nach Eingang von Meldung bzw. Startgeld erstellte, statische Tabelle und somit quasi unsortiert. Namen von Spielerinnen und Spielern waren im ca. 20-seitigen PDF nur mühsam auffindbar. Darüber hinaus ist aktuell hinter vielen Links auf evc2025.com nur „More information soon …“ zu lesen. All dies lief bei früheren EMs und WMs besser.

Beseitigung organisatorischer Defizite

Inzwischen läuft die Zahlung per Kreditkarte und die Tabelle aller Registrierten ist nach Land/Name sortiert. Daher werden auch wir uns in den nächsten Tagen anmelden. Meine wiederholte E-Mail-Anfrage, ob ich für Blogbeiträge wie diesen das Event-Logo nutzen darf, bleibt auch in der zweiten Woche unbeantwortet. Die Turnier-Manager von Rom und Sandefjord reagierten innerhalb weniger Stunden und zeigten sich sehr kooperativ. Schließlich ist mein Blog eine zusätzliche Info- und Werbequelle für diese Events.

Nach dieser konstruktiven Kritik ein optimistischer, versöhnlicher Ausblick: Die inzwischen implementierte Kartenzahlung und Sortierung der Registrierungstabelle zeigen, dass der Veranstalter auf einem guten Weg ist. Vermutlich stellten Verbandsneuwahlen und Veranstaltungsortwechsel das serbische Orga-Team vor große Herausforderungen, die erstmal abgearbeitet werden müssen. Im Namen unseres Teams drücke ich den Verantwortlichen beide Daumen, dass sich alle genannten Punkte mit „Luft nach oben“ zum Positiven wenden und die gewohnte Qualität vergleichbarer Events erreichen.

Rekordverdächtige fünf Spiele

Aus aktuellem Anlass zurück auf die nationale bzw. Berliner Ebene: Am morgigen „Black Friday“ steht für mich innerhalb von neun Tagen das fünfte Ligaspiel in fünf verschiedenen Mannschaften und Ligen an. Seit 50 Jahren spiele ich gern und viel Tischtennis, aber das gab’s noch nie. Obwohl … in den 90ern hatte ich mit meinem Göttinger Team in der Verbandsliga Niedersachsen mal fünf Spiele an einem Wochenende. Eins am Freitag und je zwei am Samstag und Sonntag. Aber das ist ne andere Geschichte. Auch mein Tennis Verbandsligaspiel am Tag 10 (übermorgen) sei nur am Rande erwähnt.

Aktuell aufgestellt bin ich in der 5. Herren und 2. Senioren 40 meines TT-Vereins. Neben Einsätzen für diese Teams wurde ich gebeten, bei der 4. und 3. Herren sowie der 1. Senioren 40 auszuhelfen, was bei den Senioren übrigens für ausnahmslos jedes Spiel der inzwischen abgeschlossenen Hinserie galt. Vielleicht starte ich mal ne Anfrage beim Guinness Buch der Rekorde? Wenn das 2025 so weiter geht, sollte es mir in Novi Sad an Wettkampfpraxis nicht fehlen.

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