Gestern und heute standen die Gruppenspiele im Einzel und Doppel auf dem Programm. Daher gibt’s jetzt mal ’nen sport- und ergebnislastigen Blogbeitrag. Mein Schlafexperiment der letzten beiden Nächte auf der Wohnzimmer-Couch statt in der U-Boot-Koje verlief erfolgreich. Somit saß ich ausgeschlafen am Frühstückstisch. Alle Zutaten von Kaffee bis Marmelade holt man sich hier im Oslofjord Center je nach Bedarf von einer zentralen Ausgabestelle.
Gruppenspiele Einzel am Montag
Mein Doppelpartner und ich starteten gestern um 14:00 Uhr in unseren Einzel-Gruppen. Thomas hatte seine Gegner Höra (GER) mit 3:1 und Gmilkowsky (SUI) mit 3:0 im Griff. Das entscheidende Spiel um den Gruppensieg gegen Skácelík (CZE) war eine Neuauflage der Hauptrunde in Alicante. 2016 bei der WM hatte Thomas bereits mit dem Czechen das Vergnügen und gewann damals knapp. Gestern reichte es mit 2:3 ebenso knapp weder zum Sieg noch zum erhofften Platz 1 in der Gruppe. Als Zweitplatzierter qualifizierte sich Thomas aber für das Hauptfeld.
Meine 4er-Gruppe startete ohne norwegische Beteiligung als 3er-Gruppe. Da ich im ersten Spiel „Schweden gegen Italien“ pausierte, ging ich anschließend gegen Andersson (SWE) kalt an den Tisch. Mit 1.976 TTR-Punkten war der Schwede klarer Favorit. Daher fand ich mich mit den ersten beiden verlorenen Sätzen zunächst ab. Nicht so mein Coach Carsten, der den Hohberger Blog schreibt und mehr Potenzial in mir sah.
Seine motivierenden Tipps führten zur unerwarteten Wende und für mich zu zwei deutlichen Satzgewinnen. Meine Führung beim Seitenwechsel im Entscheidungssatz konnte ich leider nicht ins Ziel retten. Immerhin ein 2:3-Achtungserfolg gegen einen nach TTR-Punkten „unschlagbaren“ Gegner. Inzwischen warm und motiviert lief es gegen den Italiener Crespi (TTR 1.739) beim ungefährdeten 3:0 von Anfang an besser. Am Ende reichte es wie für Thomas zu Gruppenplatz 2 und zur Quali für das Hauptfeld, wo im 128er-Feld der Slovene Bojan Maselj (TTR 1.805) auf mich wartet.
Petra spielte ab 16:30 Uhr stark gegen ihre Gegnerinnen und kassierte gegen Zeyn (GER) sowie die übermächtige Daubnerova (SVK) knappe und unglückliche 2:3-Niederlagen. Das deutliche 3:0 am Ende gegen die Engländerin Dundar änderte leider nichts mehr am Platz 3 in der Gruppe und dem damit verbundenen Weg in die Consolation.
Am Abend unterbrach ein Stromausfall im gesamten Oslofjord Center das Turnier. Lange war nicht klar, ob alle Spiele des Tages noch beendet werden können. Für ein Mammut-Turnier mit festem Zeitplan kann das problematisch werden. Wir saßen glücklicherweise in unserem Apartment, in das andere nicht mehr kamen, da sich die Türen nur elektrisch öffnen lassen. Auch meine Dusche musste warten. Nach ca. einer Stunde dann aber die Erleichterung, als u. a. unser Kühlschrank wieder den Dienst aufnahm.
Gruppenspiele Doppel am Dienstag
Nun aber zu unserer Paradedisziplin. Wie jedes Jahr hatten Thomas und ich uns im Doppel einiges vorgenommen. Nach einem deutlichen 3:0 Auftaktsieg im innerdeutschen Duell gegen Korth/Holstein starteten wir mit 0:2 in unser zweites Doppel gegen die Engländer Venner/Bekele. Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung als eingespieltes Doppel drehten wir das Spiel und gingen mit 3:2 vom Tisch. Da die Briten mit dem gleichen Ergebnis gegen die Schweden Kullberg/Ferb gewannen, ergab sich eine für uns gefährliche Konstellation. Trotz aktueller 2:0-Bilanz mussten wir das letzte Gruppenspiel gewinnen, um sicher das Hauptfeld zu erreichen.
Bei einer 2:3-Niederlage hätten die Bälle über die Platzierungen 1 bis 3 entschieden. Höhere Niederlagen hätten für uns das direkte Aus bedeutet. So weit ließen wir es nicht kommen und gewannen 3:0 im letzten Gruppenspiel. Alle Sätze waren aber eng, das Ergebnis gegen die schwedische Paarung spiegelt nicht den knappen Spielverlauf wider. Am Ende waren wir glücklich und zufrieden, aus dieser starken Gruppe mit Spielern wie Ritchie Venner (TTR 2.047) als Sieger hervorzugehen. Am Freitag um 10:30 Uhr erwarten uns in Runde 1 der 64er Main Draw die Norweger Hansen/Yalda.
Nach der verletzungsbedingten Absage von Karin wurde Petra eine Partnerin zugelost. Zusammen mit ihrer Landsmännin Natascha Voss erspielte sie sich einen 3:0-Sieg gegen Perryman/Brien Gibbons (ENG/IRL). Dieser reichte in ihrer 3er-Gruppe trotz 0:3-Niederlage gegen Johnsson/Amark (SWE) zu Platz 2 und der Quali für das Hauptfeld. Alle Auslosungen und Ergebnisse gibt’s hier.
Abendlicher Ausklang mit Joja Wendt
Der für uns erfolgreiche Tag wurde abgerundet durch ein abendliches Klavierkonzert von Joja Wendt. Der unterhaltsame Pianist stand schon mit Joe Cocker auf der Bühne und ist auch Teilnehmer der EVC 2023 hier in Sandefjord. Sein Ping Pong Song ist in ganz China bekannt. Der Veranstalter hatte zu Open Stage Gigs aufgerufen, dem Joja folgte. Auch Bandleader Thomas wird am Donnerstagabend mit Gitarre auf der Bühne stehen.
Morgen steht traditionell ein spielfreier Tag auf dem Programm, den wir voraussichtlich in Tønsberg verbringen werden. Am Donnerstag ab 10:30 Uhr folgen unsere Einzel im K.-o.-System (ja, das schreibt man so). Jetzt aber ab in die Koje bzw. auf das Schlafsofa. Viele Grüße aus Norwegen nach Deutschland und in die Welt!