Eine irre Woche geht zu Ende. Da schien mir als Headline dieses Berichts der Filmtitel (1996 mit Nicolas Cage) ganz passend. Als wir letzten Sonntag in Vegas ankamen, unser tolles Haus übernahmen und uns für die WM akkreditierten, ahnten wir nicht ansatzweise, welch wahnsinnige Tage uns bis zum heutigen Finaltag bevorstehen.
Gestern Abend ging’s nach der Michael-Jackson-Show nochmal auf den Strip. Die ToDo-Liste zeigt zunächst eine finale Pokerpartie im Bellagio. Dieses Mal versuchten Manfred und ich es an unterschiedlichen Tischen. Mit ein paar vom Montag Abend übrig gebliebenen Chips ging’s anschließend nochmal zum Black Jack ins Wynn. Wenn’s am schönsten ist soll man aufhören. So endete auch dieser Abend sehr spät, für uns aber erneut erfolgreich und lieferte ausreichend Budget, um alle „Glücksbringer“ auf Abschlussdrinks einzuladen.
Finaltag aller Einzelkonkurrenzen
Am Sonntag ging’s ein letztes Mal ins Convention Center. Ein Höhepunkt war sicher das Finale der MS45, in der zwei Weltklassespieler um den Titel kämpften. Weixing Chen (AUT) dominierte hier Jörg Rosskopf nach Belieben und konnte sich gegen den aktuellen Bundestrainer bzw. Doppel-Weltmeister von 1989 sogar ein paar Schaukampf-Einlagen erlauben, ohne seinen 3:0-Finalsieg zu gefährden.
WVC 2018 Finale MS45: Jörg Rosskopf – Weixing Chen
In „meiner“ Altersklasse MS50 gewann erwartungsgemäß der mehrfache Weltmeister Jörgen Persson. Im Finale hatte er gegen Andras Podpinka (GER) beim 3:2 und 12:10 im Entscheidungssatz allerdings schwer zu kämpfen. Aus deutscher Sicht darüber hinaus erfreulich waren der WM-Titel von Yansheng Wang (MS55) sowie „Silber“ für Manfred Nieswand (MS60) und den Ex-Berliner Bernhard Thiel (MS65).
Von den deutschen Damen erreichte zwar keine ein Finale, Tatjana Michajlova (WS45) und Olga Nemes (WS50) holten aber „Bronze“. Beeindruckend, wie fit selbst die Spieler der MS90 waren. Noch vor der Siegerehrung (sorry, wir mussten los …) ging’s zurück ins Haus, wo bereits geputzt wurde und wir noch schnell unsere gepackten Koffer einsammelten.
Fazit: Viva Las Vegas
Tja, das war’s mit Vegas! Unfassbar, wie schnell die Woche verging, wie viel wir erlebten und wie wenig wir zum Schlafen kamen. Das sportliche Highlight unseres Teams lieferten Achim und Bruno mit dem Gewinn der Bronze-Medaille im Doppel, die mich an die ebenso unerwartete Goldmedaille meines Ex-Doppelparters aus dem letzten Jahr bei der EM in Schweden erinnerte.
Meine persönlichen Highlights aus sportlicher Sicht waren die „kleine Bronzemedaille“ im Consolation-Einzel und das Erreichen des Achtelfinals im Doppel. Darauf mussten wir anstoßen (Titelfoto). Thomas und ich sind somit für die nächsten zwei Jahre bis zur WM 2020 in Bordeaux die Nr. 9 der Welt ;o) Das Achtelfinale gegen unsere Idole und TT-Legenden Lindh/Persson bildete dabei das Sahnehäubchen. Unser nächstes internationales Ziel: die EM 2019 in Budapest.
Mindestens genauso wertvoll wie die sportlichen Höhepunkte war unser großartiger Team-Zusammenhalt, der durch das Wiedersehen alter Freunde und Kennenlernen neuer Gesichter ergänzt wurde. Bei einigen Newcomern hatte man das Gefühl, dass sie schon ewig zu unserem Team gehören. Die Limo-Fahrt durch Vegas und unsere Poker-Runden im Bellagio sind nur zwei der vielen, unvergesslichen Erlebnisse. Unser Abschiedsfoto zeigt neben den bereits genannten Stars (Rosskopf, Persson, Lindh, Chen) auch den Ex-Berliner Nico Popal, der neben Achim und Bruno im Doppel Bronze holte, sowie „Glücksfee“ Sabine. Hier nochmal alle Ergebnisse.
Karin, Thomas und ich haben „Halbzeit“ unseres dreiwöchigen Trips durch den Süd-Westen der USA. Weiter geht’s über Bakersfield Richtung Sequoia National Park nach San Francisco. Anschließend stehen der Highway No. 1, Los Angeles inkl. Hollywood und der Lake Arrowhead auf dem Programm …
Lieber Peter, ich fands spannend eurer großartigen Sporteventwoche zu folgen! Viele Grüße aus Dresden, Karla